Straußenzucht und Weinprobe in der Pfalz

Am Samstag, 08.Oktober, startete morgens früh ein Bus mit 31 Sängerinnen und Sängern an Bord Richtung Pfalz. Die beiden Chöre des Gesangvereins nahmen sich die Förderung der Gemeinschaft zum Ziel. Und wie kann dies besser erreicht werden, als mit Hilfe eines Vereinsausfluges.  Das Busreiseunternehmen Hellermann Reisen aus Büchenau unterstütze hierbei mit einem interessanten Rahmenprogramm.

Durch beschauliche Herbstlandschaft der Pfalz fahrend konnte man aus der erhöhten Sitzposition im Bus so manchen Blick in die Pfälzer Höfe werfen und Ideen für zuhause sammeln oder sich einfach an der schönen Hofgestaltung erfreuen. Erste Haltestation war die Straußenfarm „Mhou“ in Rülzheim, wo eine fachkundige und engagierte Tierpflegerin die Vereinsmitglieder in die Eigenarten eines Straußenvogels einführte – einige Parallelen zum Homosapiens konnten durchaus gezogen werden. So gibt es wohl Zicken unter den Straußendamen und das Thema „Mobbing“ scheint nicht nur die Menschen zu plagen. Nach der unterhaltsamen Führung deckten sich die meisten Frauen mit Staubwedeln aus Straußenfedern ein – ein Wunderding der Haushaltshilfen, auf welches auch die Automobilindustrie schwört, denn die feine Federstruktur nimmt kleinste Staubpartikel auf und lädt sich dabei statisch nicht auf. Die eloquente Tierpflegerin empfahl den Staubwedel auch als zarten Hautschmeichler, wovon dann auch die männlichen Ausflügler fasziniert waren. Manche nutzten die freie Pausenzeit für einen ausgedehnten Spazierganz durch die großzügig angelegte Parkanlage der Straußenfarm mit außergewöhnlichen Baumarten wie z.B. einem Paternosterbaum, dessen Blüten nach Flieder duften und dessen Samen früher für Rosenkränze genutzt wurden.

Zum Mittagessen ging es zum eindrucksvollen Weingut Marienhof in Flemlingen, wo jeder nach Herzenslust à la carte speisen konnte. Gesättigt und um einige Geschichten der Tischnachbarn reicher ging es weiter nach Dierbach zum Weingut Geiger. Der Winzer Dieter Geiger stellte fünf ausgesuchte Weine aus der eigenen Erzeugung vor und gewährte so manchen Einblick in die Historie der verkosteten Rebsorten und in die Herstellung von Modeweinen. So lässt sich zum Beispiel aus der Rebsorte Spätburgunder auch ein Weißwein keltern, indem man beim Gärungsprozess die Traubenhaut entfernt. Und schon entsteht ein moderner Wein mit dem mondän klingenden Namen „Spätburgunder blanc de noir“.  Auf die Frage, welche Aromen man bei den präsentierten Weinen rausschmecken sollte, gab der Winzer eine einfache und einleuchtende Antwort: Auf die Thematik der Aromen wolle er sich erst gar nicht einlassen, da gebe es schlichtweg zu viele Meinungen und subjektive Urteile – er sei der Meinung, dass es einfach nur darum gehen solle, ob der Wein schmeckt oder nicht.

Reich an neuen Erkenntnissen über die Vogel- und Wein-Welt und an so manchem erheiternden Schwank aus der Jugendzeit des einen oder anderen Vereinsmitglieds ging es gutgelaunt wieder zurück nach Hause.  Die vielen positiven Rückmeldungen von den Mitreisenden lassen darauf schließen, dass es zukünftig immer wieder solche Vereinsausflüge geben wird. (IB)