Den Sinngehalt der Adventszeit würdigend, während der viele Menschen in der Hektik der Vorweihnachtszeit sich gerne für Augenblicke des Innehaltens, der Stille und Besinnung öffnen, boten die Chöre der "Harmonie" Büchenau unter dem Leitspruch "Ein Licht geht uns auf" ein adventliches Konzert. Die zahlreichen Besucher erlebten in der katholischen Kirche ein abwechslungsreiches Programm vom traditionellen Adventslied bis zur Moderne mit Schwerpunkt Spiritual und Gospel, das trotz der stilistischen Vielfalt sich zu einem Hörerlebnis zusammenfügte. Die beiden musikalisch Verantwortlichen, Doris Pfeff für den Frauenchor "all cantare", und Andreas Burghardt, der sich überdies mit einer Weihnachtsfantasie als exzellenter Pianist erwies, für den Männerchor, haben überzeugende Arbeit geleistet. Alle Vorträge waren getragen von nachhaltig empfundener Ausdruckskraft, klanglicher Schönheit, formaler Transparenz und überzeugender Dynamik, wobei ausdrucksstarke wie auch lyrische Momente in fein abgestuftem Tonvolumen gestaltet waren. Die Vortragsfolge begann der Gesamtchor und schwärmte in Kanonform mit "Heaven Is A Wonderful Place" von der Schönheit des Himmels, ohne dabei, wie auch bei den übrigen in Originalsprache gesungenen Liedern, Textprobleme zu haben. Den Gedanken der "heiligen Stadt" führte dann der in sattem sonorem Klang singende Männerchor und "Jerusalem" weiter, dem er ein Adventslied aus dem 16. Jahrhundert und ein Spiritual folgen ließ. Bei dem folgenden Frauenchorblock mit Weihnachtsliedern aus Frankreich, Italien und Amerika zeigte sich die ganze Stärke eines gefestigten Chorteams mit feinsinniger Ausdrucksstärke. Besinnlich und beschwingt, fröhlich und teils auch melancholisch schwebte der Wohlklang weiblicher Stimmen durch den Raum, dem die Männer mit ihrem romantisch geprägten Liederblock nicht nachstanden. Sehr dankbar aufgenommen wurden, die Erläuterungen zum Programm, mit denen der Auftrittswechsel der beiden Chöre geschickt überbrückt wurde. Im nächsten Programmblock brachte der Frauenchor sehr beeindruckend Spiritual-Bearbeitungen zu Gehör und zeigte damit, wie beschwingt geistliches Liedgut sein kann. Mit mehr traditionellem Liedgut beendete der Gesamtchor die Vortragsfolge. Ein ausgesprochen stimmungsvolles Intermezzo war das Harfensolo durch Friederike Siemer, die auch im Zusammenwirken mit dem Frauenchor John Rutters "Angels Carol" einen fast sphärischen Klang verlieh. Als versierte Begleiterin am Klavier bewährte sich Natascha Hock. Eine überlegte Programmgestaltung, disziplinierter Chorgesang und auch Instrumentalspiel schufen eine gehaltvolle Einstimmung in die Adventszeit, die entsprechend gerührten Zuhörer mit hochverdientem Beifall belohnten. (12.12.2012 BNN, Rudolf Rolli)