Nacht der offenen Kirche - Stuttensee-Staffort

Stutensee-Staffort (ml). Um 20.30 Uhr ist die Stafforter Kirche voll besetzt. Eine Reihe von Gesangssolisten und –solistinnen aus der Schule von Jacqueline Petry aus Weingarten lassen ihre Stimmen erklingen. „Amazing grace“, „Ich bete an die Macht der Liebe“ oder „Mehr will ich nicht von dir“ aus dem „Phantom der Oper“ werden durch den Kirchenraum getragen. Die Zuhörer lauschen, konzentriert und zugleich entspannt, aber es ist mehr als ein Konzert. Es ist die besondere Atmosphäre einer Kirche. „Das Beste ist, dass jeder kommen und gehen kann, wie er möchte. Kirche wird zur Begegnungsstätte“ urteilen zwei Frauen aus Büchenau. Die beiden wollen bis zum Schluss bleiben. „Schluss“ bedeutet Mitternacht. Pfarrer Bernhard Wielandt wird diese Nacht mit einem Liturgischen Tagesausklang beenden. Doch zunächst ist Zithermusik der „Badner Madeln“ zu hören, melodisch und harmonisch, sanft und beruhigend. Else Gorenflo liest aus ihren Büchern heitere und besinnliche, nachdenkliche Texte von gestern und heute. Der Männergesangverein aus Büchenau zieht singend in das Gotteshaus ein. Warme und kraftvolle Bässe ertönen im Wechsel mit stimmungsvollen Gedichten von Rainer Maria Rilke. Zwischen den Programmteilen sind kurze Pausen, Gelegenheit für Gespräche und um die Köstlichkeiten am Buffet der Landfrauen zu probieren. „So etwas am Samstagnachmittag im Gemeindehaus könnte ich mir schwer vorstellen. Es muss schon nachts sein“ meint Markus Simon aus Staffort. „Das Besondere ist die offene Nacht“ erklärt auch Pfarrer Wielandt. „Viele unterschiedliche Gäste geben dieser Nacht ein eigenes Gesicht. Für die Kirche ist das eine Möglichkeit, sich von einer ganz anderen Seite zu präsentieren“.